24 Dezember 2016

Hammermässiges Cupfest in Heimberg

Written by Dominik

Nachdem wir uns gegen Port hauchdünn für die 2. Hauptrunde des Schweizer Cups qualifiziert hatten, trafen wir am Donnerstag auswärts auf den TTC Heimberg. Iuu Gegu. Heimberg - da war doch etwas? Richtig, bereits letzte Saison spielten wir gegen die Berner. Damals setzten wir uns, als Favoriten angetreten, knapp mit 8:7 durch. Wir waren also gewarnt. 
Kurz vor Weihnachten haben alle viel zu tun, daher war es schwierig, eine Mannschaft zusammen zu bekommen. Schlussendlich schafften wir es dank dem Einsatz von Nemanja, überhaupt 6 Leute an die Platte zu bringen. 
Bereits als Toni, Hans und ich beim Subway-Parkplatz in Egerkingen zusammentrafen, gabs die erste Hiobsbotschaft. Stephan L. rief ziemlich angesäuert an. Nemanja hat die Abfahrtszeit falsch verstanden und gemeint, es sei erst eine Stunde später. 
Halb so schlimm, Nemanja ging schnurstsracks von der Arbeit nach Hause, setzte sich ins Auto und fuhr mit seinem jüngeren Bruder Igor selbstständig nach Heimberg. Die Halle war nur einen Kilometer von der Autobahnausfahrt gelegen. Toni meinte noch, da könne man sich wenigstens nicht verfahren, eine Mondscheinfahrt nach Spielschluss wie anno dazumals in Muri werde es also nicht geben. Da in Heimberg stockdichter Nebel herrschte, fühlten wir Oltner uns einerseits wie zu Hause, andererseits erklärte Toni uns, dass er jetzt wetterabhängig rückwärts parkiere, um dann beim losfahren etwas zu sehen. Keine Ahnung was es für ein Wetter braucht, damit Toni einmal im Leben vorwärts parkieren würde. 

Zum Spiel: 
Aus letztjähriger Erfahrung wussten wir, dass die Heimberger ein ganz spezielles Völkchen sind. Verrückte, durchgeknallte Typen, viel Lärm in der Halle, lautstarke Anfeuerungen aber zu jeder Zeit auf eine positive und faire Art. So war es auch diesmal. Auf dem Papier war die Angelegenheit ziemlich ausgeglichen: 45 zu 47 Klassierungspunkte, 6622 zu 6610 Lölipunkte (ja, ich habs wirklich ausgerechnet). 
So stand es dann auch nach der ersten Einzelrunde wenig überraschend 3:3 unentschieden. Stephan und ich konnten unsere Spiele gegen Roger Streitmatter, bzw. Oliver Stumme jeweils 3:0 gewinnen, wobei ich wirklich nicht wusste, wie das ging, denn ich war 2 Sätze lang wirklich bis zu den Satzbällen des Gegners absolut chancenlos.. 
Nemanja sah gegen Chrigu Abbühl (neu C10) wenig Land und verlor 3:0, während Hans gegen Philipp Klopfenstein mit 3:1 den Kürzeren zog. Somit stand es also 2:2, während das oberste Paarkreuz die 5. Sätze am spielen war. Stefan musste sich dabei dem stark aufspielenden Didi Praplan geschlagen geben, währed Toni gegen Mäsää Zingg die stärkeren Nerven hatte und knapp gewann. 
Zwischenstand also 3:3, die Doppel wurden wie erwartet wichtig. 
Unser Olten 2 Doppel Stefan/Toni setzte sich gegen Zingg/Stumme klar und deutlich 3:0 durch. Hans und ich konnten nicht an unsere glorreichen vergangenen Zeiten anknüpfen und mussten Klopfenstein/Abbühl zum Sieg gratulieren. Wir schafften es, im ersten, dritten und vierten Satz insgesamt 8 Satzbälle nicht zu verwerten, was aber auch an teils unglaublichen Schlägen der Gegner lag. Bei 10:9 im ersten Satz beispielsweise machte Hans einen wirklich unhaltbaren Netzroller, bei welchem der Ball parallel zum Netz abtropfte, zur Seite wegsprang und von Philipp mit einer Hechtrolle ausgegraben und unter dem Netzpfosten hindurch auf den Tisch gelegt wurde. Nemanja/Stephan verloren gegen Streitmatter Praplan 3:0. Dreimal in der Verlängerung. 
Somit sah es also nach den Doppeln schon sehr ungünstig aus, wir lagen 5:4 zurück und mussten nun 4 Einzel gewinnen. Die Halle bebte, jeder Punkt der Heimberger, sowie auch die schönen Punkte von uns wurden lautstark bejubelt. Stefan und Hans machten mit ihren Gegnern kurzen Prozess und gewannen gegen Mäsää bzw Oliver 3:0. Mit dem gleichen Resultat musste sich Stephan Chrigu geschlagen geben. Es stand also 6:6. Nemanja verlor gegen Roger im 5. Satz und wir wussten, dass es nun ganz eng wurde. Als dann Toni gegen Didi 1:2 und im 4. Satz 2:7 zurücklag, während ich am Nebentisch von Philipp nur noch abgeschossen wurde, im 5. Satz 1:4 zurücklag und auf jeden Topspin einfach einen saumässigen Schuss einfing, war es eigentlich gelaufen. Ein Ballwechsel zeigte das Spiel von Philipp symptomatisch auf: Er spielte einen hohen Unterschnittball, ich haute mit der vollsten Kraft meines gewaltigen Bizeps' drauf, war mit der Schlagbewegung noch nicht fertig, da schlug sein Gegenschuss über dem Tisch bereits wieder bei mir ein. Da konnte man entweder heulen oder staunen. Ich entschied mich für das zweite. Zurück zum Spiel: Toni lag also 2:7 zurück, da betrat Didis Frau die Halle. Anscheinend zum ersten mal bei einem Tischtennismatch von ihm. Didi traf keinen Ball mehr, verlor 7:11 und hatte auch im 5. Satz keine Chance mehr. Danke Frau Praplan ;-) Währenddessen hatte ich bei 1:4 im 5. Satz auf meine Notfalltaktik, "spele wie der Willi", gewechselt und konnte so den Rhythmus von Philipp brechen und gewinnen. Stefan meinte kurz vor Schluss auf dem Bänkli, das wäre ja absolut gestohlen, wenn wir uns hier noch durchsetzen könnten. Tatsächlich standen wir plötzlich als Sieger fest und dürfen nun im Sechzehntelfinal auf ein Spiel gegen einen NLA Verein hoffen. 

Die Heimberger waren natürlich enttäscht, schiesslich kann man nicht viel knapper verlieren. Sie zeigten sich aber als die besten Verlierer, die ich je gesehen habe. Nach dem Spiel gingen wir ins CIS wo wir bei bester Stimmung haufenweise Pouletflügeli mit Pommes verdrückten.  
Insgesamt gingen 80 Pouletflügeli, jede Menge Hopfen, Weizen etc. drauf. 
Als ob der Abend nicht schon toll genug gewesen wäre, übernahm der TTC Heimberg am Schluss die gesamte Rechnung. Vielen herzlichen Dank, der sit geili Sieche! 

Beim Hinauslaufen sprach S.R. das aus, was wir alle dachten: "Hei mer eifach emmer Glöck met üsne Cupgägner oder esches wörklech so dass im Bärnische eher die glatte Sieche si ond gäg Basu zue eher die weniger glatte?" 
Wir lassen diese Frage mal offen im Raum stehen. 


Erinnern wir uns noch einmal daran, dass die Autobahn keinen Kilometer entfernt war und man sich nicht verfahren kann. Zielgenau steuerte Toni seinen Audi in die entgegengesetzte Richtung aufs Hinterland zu. Der Irrtum wurde jedoch schnell bemerkt und alle fanden doch noch zeitnah den Weg nach Hause ;-) 


Dieses Spiel war der absolut perfekte Jahresabschluss. Nun wünschen wir allen ein besinnliches Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und im 2017 viele Kantenbälle, spannende Spiele und viele tolle Erlebnisse am und neben dem Tisch. 

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Dominik

Dominik Zeltner - seriöse Berichterstattung ist nicht meine Stärke